Bauträger schieben Markt für Fertigteilhäuser in Österreich an

07. Mär 2018 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Marktforschung • Wirtschaftsstatistik • Bau & Wohnen • Produktion

Nicht zuletzt die dynamische Entwicklung von Bauträgerprojekten führte in Österreich im Jahr 2017 den Markt für Ein- und Zweifamilien-Fertigteilhäuser wieder auf die Gewinnerstraße, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie zu Fertigteilhäusern in Österreich von BRANCHENRADAR.com Marktanalyse.


Marktentwicklung Fertigteilhäuser total und Fertighausquoten nach Bundesländern

Nicht zuletzt die dynamische Entwicklung von Bauträgerprojekten führte in Österreich im Jahr 2017 den Markt für Ein- und Zweifamilien-Fertigteilhäuser wieder auf die Gewinnerstraße, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie zu Fertigteilhäusern in Österreich von BRANCHENRADAR.com Marktanalyse.

Beim Neubau von alleinstehenden Ein- und Zweifamilienhäusern (EFH | ZFH exkl. Reihenhäuser) standen Fertigteilhäuser die letzten Jahre gehörig unter Druck. Individuell errichtete Gebäude vom Baumeister – zumeist aus Ziegel – machten dem klassischen Fertigteilhaus, überwiegend errichtet in Holzbauweise, mehr und mehr Konkurrenz. Infolge sank der Marktanteil des Fertigteilhauses (Fertighausquote – gemessen an den Baustarts – von 29,6 Prozent im Jahr 2014 auf 27,0 Prozent im Jahr 2016.

Im Jahr 2017 ging es aber wieder bergauf. Vor dem Hintergrund einer moderat wachsenden Anzahl an Baubeginnen bei alleinstehenden Ein- und Zweifamilienhäusern (+1,4% geg. VJ) beschleunigte das Wachstum der Nachfrage nach Fertigteilhäusern (EFH | ZFH) auf plus 3,4 Prozent geg. VJ. Insgesamt wurden im vergangen Jahr 4.148 Ein- und Zweifamilienhäuser als Fertigteilhäuser errichtet. Infolge stieg auch die Fertighausquote um +0,5 Prozentpunkte auf 27,5 Prozent. Die Erlöse der Hersteller von Fertigteilhäusern erhöhten sich um +5,5 Prozent geg. VJ auf 713,2 Millionen Euro.

Fertigteilhäuser inklusive Grund und Boden immer beliebter

Angeschoben wurde der Markt nicht zuletzt von einer dynamischen Entwicklung der Bauträgerprojekte. Denn nur hinter knapp siebzig Prozent aller Fertigteilhäuser stehen private Bauherren. Ein nicht unwesentlicher Anteil stellen mittlerweile sogenannte Bauträgerprojekte. Dabei handelt es sich um schlüsselfertig errichtete Fertigteilhäuser, die inklusive Grundstück angeboten werden. Die Fertighaushersteller treten zum Teil selbst als Bauträger auf oder errichten einschlägige Häuser für Dritte. Der Geschäftszweig entwickelt sich jedenfalls rasant, stieg doch im vergangenen Jahr der Umsatz mit Häusern für Bauträger (+10,5% geg. VJ) etwa dreimal so rasch wie jener mit privaten Bauherren (+3,7% geg. VJ). Die wachsende Beliebtheit des Eigenheims vom Bauträger hängt ursächlich mit im Wesentlichen zwei Faktoren zusammen. Zum einen mit der Verknappung von Bauland in attraktiven Lagen, insbesondere in Ballungszentren. Zum anderen werden Häuser aber auch immer öfter alternativ zu einer zuerst präferierten Eigentumswohnung erworben. Und das aus gutem Grund, haben sich doch Eigentumswohnungen in manchen Städten in den letzten Jahren derart verteuert, dass ein Einfamilienhaus im grünen Umland nun oftmals die günstigere Variante ist. Da in solchen Fällen die Käufer aber keineswegs die Mühen eines Häuselbauers auf sich nehmen wollen, treffen errichtete Häuser vom Bauträger auf einen steigenden Bedarf. Im Jahr 2017 wurden knapp 1.300 Bauträger-Häuser errichtet.