Boxspring verdrängt zunehmend Matratzen-/Lattenrost-Systeme

08. Jun 2016 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Branchenstudien • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion

Dem Boom bei Boxspringbetten haben Anbieter klassischer Matratzen-/Lattenrost-Systeme offenbar wenig entgegenzusetzen. Im Jahr 2015 sanken in Österreich deren Erlöse um mehr als drei Prozent geg. VJ. Dabei könnte eine Initiative für einen früheren Austausch alter Matratzen die Nachfrage substanziell beleben, wie aktuelle Daten im BRANCHENRADAR Matratzen & Lattenroste in Österreich 2016 zeigen.


Der Trend zu Boxspring- und anderen Polsterbetten beschert den Herstellern klassischer Matratzen-Lattenrost-Systeme mehr und mehr Kopfzerbrechen. Als Folge einer zunehmenden Kannibalisierung sank im Jahr 2015 der Herstellerumsatz um -3,3% geg. VJ auf 117 Millionen Euro. Vom Rückgang betroffen waren vor allem Schaumstoff-Matratzen, die fast sechs Prozent an Umsatz verloren.

. Als Folge einer zunehmenden Kannibalisierung durch Boxpring Systeme sank im Jahr 2015 der Herstellerumsatz um -3,3% geg. VJ auf 117 Millionen Euro. Vom Rückgang betroffen waren vor allem Schaumstoff-Matratzen, die fast sechs Prozent an Umsatz verloren.

Ein genauerer Blick auf den Markt zeigt aber, dass das Problem der Branche weniger die neue Konkurrenz ist als vielmehr die extrem lange Nutzungsdauer von Matratzen. In Österreich wurden in den letzten Jahren jährlich rund 730.000 Matratzen verkauft. Die Nachfrage nach Boxspringbetten stieg dagegen im letzten Jahr um lediglich rund 10.000 Stück. Selbst wenn man pro Boxspringbett zwei substituierte Matratzen ansetzt, entspricht das gerade mal 2,7 Prozent des Marktes.

Deutlich mehr Potential liegt indessen im Austauschmarkt. Denn obgleich einer Empfehlung der Hersteller nach eine Matratze nach rund fünf Jahren ersetzt werden sollte, liegt die tatsächliche durchschnittliche Nutzungsdauer in privaten Haushalten wie auch in Beherbergungsbetrieben bei rund dem dreifachen, also fünfzehn Jahren. Bereits eine Beschleunigung der durchschnittlichen Austauschfrequenz bei privaten Haushalten um nur zwei Jahre würde den Markt daher um 150.000 Stück heben. Allerdings tun die Hersteller von Matratzen wenig, um die Bevölkerung für einen früheren Matratzentausch zu sensibilisieren. Klassische Markenwerbung gibt es kaum. Im Prinzip überlässt man es seit Jahrzehnten dem Handel, für den werblichen Vorverkauf von Betten und Matratzen zu sorgen. Und das rächt sich nun. Denn das neue Liebkind des Handels ist eben Boxspring. Für Matratzen-/Lattenrostsysteme bleibt bestenfalls das Flugblatt.

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