Der große Sturm am Markt für Flachdachabdichtungen ist vorbei

09. Feb 2016 • News • Interconnection Consulting • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Marktanalyse • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion

In Deutschland, Österreich, Frankreich und Benelux hat sich der Markt für Flachdachabdichtungen stabilisiert und verlor bei einem Marktvolumen von knapp 1,2 Milliarden € rund einen Prozent im Wert. Vor allem der deutsche Markt mit einer Umsatzsteigerung von fast 5% und die Benelux-Staaten (+9,5%) trugen dazu bei, dass sich das Gewitter am Markt für Flachdachabdichtungen langsam verzieht (2014: -17,2% in Wert). Schon 2016 rechnen die Experten von Interconnection Consulting länderübergreifend wieder mit einem Anstieg des Geschäftsvolumens.


In Deutschland, Österreich, Frankreich und Benelux hat sich der Markt für Flachdachabdichtungen stabilisiert und verlor bei einem Marktvolumen von knapp 1,2 Milliarden € rund einen Prozent im Wert. Vor allem der deutsche Markt mit einer Umsatzsteigerung von fast 5% und die Benelux-Staaten (+9,5%) trugen dazu bei, dass sich das Gewitter am Markt für Flachdachabdichtungen langsam verzieht (2014: -17,2% in Wert). Schon 2016 rechnen die Experten von Interconnection Consulting länderübergreifend wieder mit einem Anstieg des Geschäftsvolumens.

Wachstumslokomotiven: Deutschland und Benelux

Die Situation in den verschiedenen Teilmärkten stellt sich dabei sehr heterogen dar. In Deutschland trieben die vermehrten privaten Investitionen die Nachfrage nach Flachdächern voran. Vor allem die Sanierung von Dächern steigert den Absatz. Der Marktanteil bei Renovierungen beträgt in Deutschland 56,1%. Auch in den folgenden Jahren wird ein weiterer Aufschwung der Branche prognostiziert. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 2014 bis 2018 soll 4,3% im Wert betragen. In den Benelux-Staaten betrug der Anstieg 10,4% in Menge. Dabei hilft die Aufhellung des wirtschaftlichen Klimas der Flachdachabdichtungsbranche. Die Aussichten für Benelux sollen, laut der Studie, bis 2018 rosig bleiben.

Problemkinder: Frankreich und Österreich

Anders sieht die Situation im benachbarten Frankreich aus. 2015 stürzte der Markt um rund 17% im Wert ab. Der wirtschaftliche Abschwung manifestiert sich in einem Abschwung der Bautätigkeiten, der in der Folge auch den Flachdachmarkt mitgerissen hat. „Noch dazu hat die derzeitige politische Lage einen starken Einfluss auf den Flachdachmarkt“, meint Andreas Erdpresser, Autor der Studie. Eine Erholung des Marktes ist dabei erst 2018 zu erwarten. In Österreich wiederum, stagniert der Markt. 2015 sank der Umsatz um 0,3% bei einer Absatzsteigerung von 1,4%. Dabei war es der hohe Preisdruck durch Mitbewerber aus den Nachbarstaaten, der den Preisrückgang begründete. Dieser soll auch 2016 anhalten. Erst 2017 ist aufgrund einer höheren Nachfrage wieder mit einem Umsatzplus zu rechnen.

PVC profitiert von Trend zur Nachhaltigkeit

Das bevorzugte Abdichtungsmaterial ist Bitumen. In Deutschland beträgt der Marktanteil, des aus Erdöl gewonnenen Gemisches, fast 80 Prozent. Jedoch steigt der Marktanteil des PVCs als Abdichtungsmaterial. Nicht zuletzt deswegen weil es nachhaltiger und leichter zu verarbeiten ist. In den Benelux-Staaten ist der Anteil an PVC-Abdichtungen mit rund 40% am Größten – Tendenz steigend. Auch andere alternative Abdichtungsmaterialien wie Kautschuk oder flüssige Abdichtungen erhöhen die Konkurrenz für Bitumen. Der größte Vorteil des Bitumen gegenüber PVC liegt im deutlich geringerem Durchschnittspreis begründet. So liegt der Preis für PVC pro m2 zwischen 5,24€ in Österreich und 6,05€ in den Benelux-Staaten. Der Preis für Bitumen liegt in der Bandbreite von 3,68€ in Deutschland bis 3,99€ in den Benelux-Staaten.

Konzentrierter Märkte

An allen vier Teilmärkten zeigt sich eine hohe und teilweise sich verstärkende Marktkonzentration. Die Top 5-Unternehmen in den einzelnen Ländern erreichen eine Quote von 70,3% in Deutschland bis 79,2% in Österreich, wobei sich gerade die Marktkonzentration in Österreich gegenüber dem Vorjahr noch verschärft hat.