Der Tagesablauf hat sich massiv verändert

05. Apr 2020 • News • market • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft

In der dritten Woche der Ausgangsbeschränkungen finden sich in den Umfrageergebnissen erstmals Hinweise auf eine abgeschwächte „Feel Good“ Bewertung. Von der Vorwoche auf diese Woche hat sich die Haltung „ich komme sehr gut zurecht mit den Einschränkungen“ von 47 auf 38 Prozent etwas abgeschwächt. Ausmisten, Putzen, Kochen und Internet stehen am Tagesprogramm ganz vorne.


Von der Vorwoche auf diese Woche hat sich die Haltung „ich komme sehr gut zurecht mit den Einschränkungen“ von 47 auf 38 Prozent etwas abgeschwächt

Der derzeitige Alltag fordert. Es wird mit Eifer ausgemistet, zusammengeräumt und geputzt. Die Wiederentdeckung des gemeinsamen Kochens verbindet in der Familie. Genereller Corona-Freizeit-Problemlöser ist das Internet. In dieser Krise wird offenkundig viel mehr im Internet gesurft als sonst üblich.

Spannend: Online Shopping liegt bereits gleichauf mit dem Sport. Zeit für mehr Zärtlichkeit nehmen sich jetzt immerhin 13 Prozent. Wie sehr die ohnehin darniederliegende Geburtenrate davon profitiert wird am Jahresende ersichtlich.

Der derzeitige Alltag fordert. Es wird mit Eifer ausgemistet, zusammengeräumt und geputzt. Die Wiederentdeckung des gemeinsamen Kochens verbindet in der Familie. Genereller Corona-Freizeit-Problemlöser ist das Internet. In dieser Krise wird offenkundig viel mehr im Internet gesurft als sonst üblich.

Die Mehrheit der Österreich ist ziemlich unverändert der Meinung, dass wir in unserem Land das Coronavirus alles in allem unter Kontrolle haben. Diese Zuversicht findet Niederschlag in der unverändert positiven Bewertung des Corona-Managements durch die Regierung, Die Zustimmung zu den Maßnahmen der Landeshauptleute ist gesunken. Noch vor zwei Wochen bewerteten 38 Prozent der Bevölkerung die Landeshauptleute mit sehr gut für ihr Corona-Management. Aktuell sind dies nur mehr 29 Prozent, wobei die Streuung der Werte von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich sind.

Unverändert und wichtig: Die persönliche Einhaltung der auferlegten Maßnahmen erfolgt ziemlich strikt (97 Prozent). Bezogen auf den gestrigen Tag waren 49 Prozent nicht draußen, 40 Prozent haben Abstand gehalten, Menschenansammlungen werden gemieden und Händeschütteln sowie umarmen sind nahezu gänzlich tabu.

Was sich im Vergleich zur letzten Woche besorgniserregend verändert hat – ist die zunehmende Erkenntnis, dass nach der Corona-Krise eine ziemlich tiefe Wirtschaftskrise kommen wird. Die Befürchtung einer länger andauernden Wirtschaftskrise ist in nur einer Woche von 61 auf 75 Prozent angestiegen. Der Anteil der Wirtschaftsoptimisten macht derzeit nur mehr 25 Prozent aus.

Dass ist keine Kritik an die Wirtschaft bzw. den Unternehmen. Viele Berufstätige sind mit ihrem Arbeitgeber in diesen schwierigen Zeiten besonders zufrieden und zwar trotz Kurzarbeit und anderen Einschränkungen. Es wird befürchtet, dass es zu einschneidende Reallohn- und damit Kaufkraftverlusten kommt. Diese Vorahnung erscheint plausibel – den der Zeitpunkt zum Hochfahren des Wirtschaftsmotors rückt eher in die Ferne, je mehr die Infektionszahl von Tag zu Tag in die Höhe schnellt.

Studiensteckbrief

MARKET INSTITUT; n=1000 Online - Interviews; repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, Gesellschaftsindikatorforschung 2020/KW14; Befragung am 31.3.2020