Ein Sechstel der österreichischen Bevölkerung ist im Ausland geboren

25. Nov 2015 • News • Statistik Austria • Statistik • Wirtschaftsstatistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft

Die Zahl der im Ausland geborenen Bevölkerung wird infolge der Zuwanderung auch in Zukunft weiter ansteigen. Derzeit leben bundesweit 1,45 Mio. Menschen, die nicht in Österreich geboren sind; das sind 17% der Gesamtbevölkerung. Bis 2030 wird ihre Zahl laut der aktuellen Bevölkerungsprognose von Statistik Austria auf 2,07 Mio. steigen (+43%), bis 2060 schließlich auf 2,51 Mio. (+73%). Der Bevölkerungsanteil der im Ausland geborenen Menschen wird somit im Jahr 2030 bei 22% und 2060 bei 26% liegen.

Wien hat den höchsten Anteil von im Ausland geborenen Personen

Den höchsten Anteil an im Ausland geborener Bevölkerung weist Wien auf – sowohl aktuell als auch über den gesamten Prognosezeitraum bis 2060. 2014 lag dieser Anteil bei 33%. Aufgrund des hohen Ausgangsniveaus fällt der Anstieg auf 40% im Jahr 2030 bzw. 42% im Jahr 2060 deutlich schwächer aus als in den anderen Bundesländern. Die Zahl der im Ausland Geborenen in Wien steigt dabei von gegenwärtig 581.000 (2014) auf 819.000 im Jahr 2030 (+41%) bzw.938.000 im Jahr 2060 (+62%; siehe Tabelle 1).

Die Zahl der im Ausland geborenen Menschen nimmt in allen Bundesländern über den gesamten Projektionszeitraum zu. Bis 2060 ist der stärkste Zuwachs mit 86% in Kärnten zu erwarten, der schwächste in Salzburg mit 65%, gefolgt von Wien (+62%). Der aktuelle Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung liegt zwischen 10% (Burgenland) und 19% (Vorarlberg), mit Ausnahme der 31% in Wien. Im Jahr 2060 wird wiederum Vorarlberg mit 28% nach Wien (42%) den höchsten Anteil dieser Bevölkerungsgruppe ausweisen, das Burgenland mit 16% den niedrigsten.

Bei anhaltendem Asylwerber-Zustrom steigt Bevölkerungszahl jährlich um über 100.000 Personen

In der aktuellen politischen Diskussion wird für die Jahre 2015 und 2016 mit jeweils rund 85.000 Asylwerbern gerechnet. Wenn diese Zahlen Realität werden und dieser Personenkreis auch längerfristig zur österreichischen Wohnbevölkerung zählt, könnten die Zuwanderungszahlen im heurigen und kommenden Jahr insgesamt jeweils 225.000 Personen betragen – bei einer gleichzeitigen Abwanderung von mehr als 100.000 Personen. Die daraus resultierende Entwicklung wird durch die "Asylvariante" der Bevölkerungsprognose abgebildet, welche kurzfristig mit diesen Extremwerten und langfristig mit anhaltend hoher Wanderung rechnet. Demgemäß würde die Bevölkerungszahl Österreichs jährlich um mehr als 100.000 Personen wachsen und bereits 2018 mit neun Millionen um 5% größer sein als 2014. Bis 2020 steigt hier die Bevölkerung auf 9,17 Mio. (+7%), bis 2030 auf 9,66 Mio. (+13%), bis 2060 schließlich auf 10,12 Mio. (+18%; siehe Tabelle 2).

Der Großteil der Zuwandernden sind EU-Angehörige

Im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2014 sind pro Jahr rund 140.000 Personen nach Österreich zugewandert. 15.000 bzw. 11% davon waren rückwandernde Österreicher, die in den Jahren zuvor aus Österreich abgewandert sind. Weitere 78.000 Personen bzw. 56% sind Staatsangehörige von EU- oder EWR-Staaten bzw. der Schweiz. Davon haben ein gutes Drittel (36%) eine Staatsangehörigkeit der 14 vor 2004 bestehenden EU-Staaten (überwiegend deutsche Staatsbürger), 63% eine Staatsangehörigkeit der ab 2004 beigetretenen Länder (zum Großteil Rumänen und Ungarn), 1% sind EWR-Angehörige bzw. Schweizer Staatsangehörige. Die restlichen 46.000 zugewanderten Personen (33%) sind Drittstaatsangehörige.