Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sind die häufigsten Todesursachen

15. Jun 2015 • News • Statistik Austria • Statistik Online Datenbank • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Gesundheit • Branchenübergreifend

Nach aktuellen Zahlen von Statistik Austria starben im Jahr 2014 in Österreich insgesamt 78.252 Personen, davon 52% Frauen und 48% Männer. Beinahe 90% der Verstorbenen waren über 60 Jahre alt. Berücksichtigt man die wachsende Bevölkerung und ihre kontinuierliche Alterung, so sank die Sterblichkeit in den letzten zehn Jahren altersstandardisiert um 18%. Die wichtigsten Todesursachen waren 2014 Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die rund 42% aller Todesfälle ausmachten, und Krebserkrankungen mit etwa 26% aller Todesfälle.

Sinkende Herz-Kreislauf-Sterblichkeit hauptverantwortlich für verringerte Gesamtsterblichkeit

Die häufigste Todesursache waren 2014 Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall, mit 33.137 Gestorbenen rund 42,3% aller Todesfälle verursachten. In den letzten zehn Jahren nahm die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen altersstandardisiert um 24% ab. Diese Verringerung bestimmte wesentlich das Ausmaß und die Geschwindigkeit des gesamten Sterblichkeitsrückganges. Aufgrund ihres höheren Anteils an der älteren Bevölkerung starben Frauen häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Männer: 57,9% aller Sterbefälle mit dieser Todesursache betrafen Frauen. Bereinigt um diesen Alterseffekt (altersstandardisierte Sterberaten) war die Sterblichkeit der Männer bei dieser Todesursache höher (161,4 Männer vs. 103,6 Frauen je 100.000 der Bevölkerung).

Krebsleiden für ein Viertel der Sterbefälle verantwortlich

Krebsleiden waren mit 20.501 Sterbefällen die zweithäufigste Todesursachengruppe und für gut ein Viertel aller Todesfälle verantwortlich (26,2%). 84,5% der an Krebs Verstorbenen waren 60 Jahre oder älter. Tödliche Tumore traten bei Männern am häufigsten an der Lunge bzw. den Bronchien, der Prostata, dem Pankreas und dem Dickdarm auf. Frauen waren hauptsächlich von Brust-, Lungen-, Pankreas- und Dickdarmkrebs betroffen.

In den letzten zehn Jahren hat die altersstandardisierte Krebssterblichkeit um 11,9% abgenommen. Für beide Geschlechter konnte in dieser Zeit ein Rückgang der Sterblichkeit an Dickdarm- und Magenkarzinomen verzeichnet werden. Bei Frauen ist im selben Zeitraum die Lungenkrebssterblichkeit (+19,1%) stark angestiegen, was sich auf die steigende Anzahl von Raucherinnen zurückführen lässt. Dennoch ist die Sterblichkeit an Lungenkrebs bei Männern nach wie vor zweimal so hoch wie bei Frauen.

Andere Todesursachen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs zusammen waren im Jahr 2014 für rund sieben von zehn Sterbefällen verantwortlich. Die übrigen Sterbefälle verteilten sich auf Krankheiten der Atmungsorgane (4,8%), der Verdauungsorgane (3,5%), auf sonstige Krankheiten (17,7%) und nicht natürliche Todesursachen (Verletzungen und Vergiftungen; 5,4%). Sowohl bei den Krankheiten der Atmungsorgane als auch bei den Krankheiten der Verdauungsorgane waren in den letzten zehn Jahren Sterblichkeitsrückgänge um jeweils beinahe ein Drittel zu verzeichnen.

Altersstruktur der Verstorbenen nach Todesursachen

95,9% der Sterbefälle aufgrund von Krankheiten von Atmungsorganen sowie 76,1% der Todesfälle aufgrund von Krankheiten der Verdauungsorgane traten im Alter von 60 und mehr Jahren auf. Bei Verletzungen und Vergiftungen betrug der altersstandardisierte Rückgang der Sterblichkeit etwa ein Fünftel. Auch bei dieser Gruppe waren knapp zwei Drittel der Verstorbenen (63,6%) 60 Jahre und älter. Dies liegt vor allem daran, dass Stürze häufiger im höheren Alter vorkommen. Transportmittelunfälle und Suizide hingegen treten in jüngeren Jahren häufiger auf.