Österreich, Italien und Kroatien im Sommer 2016 die beliebtesten Reisedestinationen

22. Dez 2016 • News • Statistik Austria • Marktforschung • Statistik • Statistik Tabellen • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Tourismus, Freizeit & Sport • Verkehr & Mobilität • Gastronomie

In den vergangenen zehn Jahren stieg die Anzahl der Sommerurlaubsreisen der Österreicherinnen und Österreicher um ein Fünftel, wie eine Analyse von Statistik Austria zeigt: 2007 wurden im Sommer (Juli bis September) 5,89 Mio. Urlaubsreisen unternommen, im Sommer 2016 waren es bereits 7,14 Mio. (+21,3%). Auch die Reiseteilnahme ist gestiegen: Machten im Sommer 2007 noch 54,2% mindestens eine Urlaubsreise, waren es im Sommer 2016 bereits 57,5%.


Häufiger, aber kürzer zu verreisen liegt auch im Sommer im Trend: In den vergangenen zehn Jahren stieg die Anzahl der Kurzurlaubsreisen mit ein bis drei Nächtigungen um 42,5% (2016: 2,87 Mio.). Haupturlaubsreisen (mit vier oder mehr Nächtigungen) nahmen im selben Zeitraum nur um 10,3% zu (2016: 4,27 Mio.; siehe Tabelle 1).

Fast die Hälfte der Urlaube in Österreich; Italien und Kroatien beliebteste Auslandsdestinationen

Im Sommer 2016 verbrachten die Österreicherinnen und Österreicher 43,5% der Urlaubsreisen im Inland, was gegenüber 2007 einen Rückgang um 2,5 Prozentpunkte bedeutet. Dennoch stieg die Anzahl der Inlandsurlaubsreisen seit 2007 um 14,7% auf 3,10 Mio. im Sommer 2016. Vor allem Kurzurlaubsreisen ins eigene Land legten in den vergangenen zehn Jahren deutlich zu (+32,8%), während die Zahl der Haupturlaubsreisen mit Zielen in Österreich leicht zurückging (-6,1%).

Urlaubsreisen ins Ausland nahmen zwischen Sommer 2007 und 2016 um 27,0% auf 4,04 Mio. zu (Kurzreisen: +67,2%; Hauptreisen: +18,3%). Auch im Sommer 2016 waren Italien (Anteil an allen Auslandsreisen: 23,0%), Kroatien (20,2%) und Deutschland (12,4%) die beliebtesten Auslandsdestinationen der Österreicherinnen und Österreicher. Darüber hinaus waren Reiseziele in Spanien (5,6%) und Griechenland (5,3%) beliebt. Die Anteile dieser Destinationen entwickelten sich zwischen Sommer 2007 und 2016 unterschiedlich: Während Kroatien (+4,1 Prozentpunkte) den größten Zuwachs verzeichnete und auch das beliebteste ausländische Reiseziel Italien (+1,8 Prozentpunkte) sowie Deutschland (+1,1 Prozentpunkte) und Spanien (+0,7 Prozentpunkte) Anteile gewannen, verlor Griechenland (-2,9 Prozentpunkte). Besonders deutlich verlor auch die Türkei (-4,0 Prozentpunkte), die von Platz 5 der beliebtesten Reiseziele im Sommer 2007 auf Rang 10 im Jahr 2016 abgerutscht ist. Der Anteil an Fernreisen (Urlaubsreisen außerhalb Europas und der Türkei) nahm in den vergangenen zehn Jahren ab: Er lag im Sommer 2007 noch bei 6,2%, 2016 bei 4,4%.

"Aktivurlaube" gewinnen, "Strand- und Badeaufenthalte" verlieren an Bedeutung

Die wichtigsten Reisemotive der österreichischen Bevölkerung im Sommer 2016 waren "Erholungsurlaube" (20,4% der Urlaubsreisen) und "Strand- und Badeaufenthalte" (20,1%), wobei letztere im Vergleich zum Sommer 2007 an Bedeutung verloren haben (-4,6 Prozentpunkte). Knapp dahinter folgten im Sommer 2016 "Aktivurlaube" (18,4%), die im Vergleich zum Sommer 2007 zugenommen haben (+2,0 Prozentpunkte). Etwas verringert hat sich seit 2007 hingegen die Bedeutung von "Reisen zu Verwandten und Bekannten" (um -1,4 Prozentpunkte auf 16,7%). "Kultur- und Besichtigungsaufenthalte bzw. Städtereisen" spielen im Sommer ebenfalls eine Rolle (Anstieg von 14,3% 2007 auf 15,3% 2016).

Pkw nach wie vor das Anreiseverkehrsmittel Nummer 1

Bei rund zwei Drittel der Sommerurlaubsreisen 2016 (66,4%) wurde mit dem Pkw gereist, wobei sich der Anteil seit 2007 (64,4%) wenig verändert hat. Flugreisen wiesen im Vergleich zu 2007 (19,1%) einen leichten Rückgang auf (2016: 18,1%), ebenso wie Bahn- oder Busreisen (2007: 14,8%; 2016: 12,9%). Von den Auslandsreisen waren im Sommer 2016 mehr als die Hälfte Pkw-Reisen (53,8%), während es 2007 50,5% waren. Bei 31,8% der Auslandsurlaubsreisen im Sommer 2016 wurde mit dem Flugzeug gereist, im Sommer 2007 lag der Anteil bei 35,3%.

Sommerurlaubsreisen werden mehrheitlich privat organisiert, ein Drittel werden online gebucht

Die Organisation der Urlaubsreisen wurde im Sommer 2016 großteils privat und damit ohne die Unterstützung eines Reisebüros bzw. -veranstalters durchgeführt (72,0% der Urlaubsreisen insgesamt; 59,8% der Auslandsreisen). Im letzten Jahrzehnt ist der Anteil der selbst organisierten Sommerurlaube jedoch gesunken (Sommer 2007: 78,8% der Urlaubsreisen insgesamt; 65,3% der Auslandsreisen). Dementsprechend nahmen die via Reisebüro bzw. Reiseveranstalter teilweise bzw. vollständig organisierten Urlaubsreisen zu, insgesamt von 21,2% auf 28,0%, bei Auslandsreisen von 34,7% auf 40,2%.

Mehr als ein Drittel der Sommerurlaubsreisen 2016 bzw. Teile davon wurden online gebucht (41,8%), wobei dieser Anteil bei Haupturlaubsreisen geringfügig höher liegt (43,9%) als bei Kurzreisen (38,6%). Internetbuchungen bei Unterkünften (41,8%) liegen deutlich über jenen von Transportmitteln (17,1%).