Österreichische Forschungsquote steigt 2018 um 3,2 Prozent auf 12,3 Mrd. Euro

14. Mai 2018 • News • Statistik Austria • Statistik • Wirtschaftsstatistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Bildung & Wissenschaft

2018 werden in Österreich nach einer Schätzung von Statistik Austria voraussichtlich rund 12,3 Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung (F&E) ausgegeben. Die daraus resultierende Forschungsquote, die die Bruttoinlandsausgaben für F&E als Prozentsatz des nominellen Bruttoinlandsprodukts darstellt, wird dadurch auf 3,19% ansteigen.


Für Forschung und experimentelle Entwicklung (F&E) werden in Österreich im Jahr 2018 voraussichtlich 12,3 Mrd. Euro ausgegeben werden. Gegenüber 2017 wird die Gesamtsumme der österreichischen F&E-Ausgaben um 5,6% ansteigen und 3,19% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erreichen.  Von den gesamten Forschungsausgaben 2018 wird mit 49,5% (rund 6,11 Mrd. Euro) der größte Anteil von österreichischen Unternehmen finanziert werden. 34,1% (rund 4,2 Mrd. Euro) wird der öffentliche Sektor beitragen (Bund rund 3,56 Mrd. Euro, Bundesländer rund 526 Mio. Euro, sonstige öffentliche Einrichtungen wie Gemeinden, Kammern, Sozialversicherungsträger rund 117 Mio. Euro). 15,8% werden vom Ausland (rund 1,95 Mrd. Euro) und 0,6% (rund 71 Mio. Euro) vom privaten gemeinnützigen Sektor finanziert werden. Die Finanzierung durch das Ausland stammt zum überwiegenden Teil von ausländischen Unternehmen, ein Gutteil davon von multinationalen Konzernen, deren Tochterunternehmen in Österreich Forschung betreiben, und schließt Rückflüsse aus EU-Forschungsprogrammen ein.

Damit wird die Forschungsquote leicht über dem Niveau von 2017 (3,16%) und 2016 (3,15%) liegen sowie deutlich höher als 2015 (3,05%) sein. Von 2017 auf 2018 werden die Forschungsausgaben um 5,6% ansteigen, also stärker wachsen als das nominelle Bruttoinlandsprodukt (+4,9%). Die F&E-Quote liegt bereits seit 2014 über den in der EU bis 2020 angestrebten 3%, aber unterhalb des österreichischen Zielwerts von 3,76%. In Zehnjahresabständen betrachtet stieg die Forschungsquote in Österreich stark an: So lag der Wert 2008 noch bei 2,57% und 1998 sogar erst bei 1,73%.

Österreich 2016 mit zweithöchster Forschungsquote in der EU

Im EU-Vergleich für das Jahr 2016 (das aktuellste Jahr mit EU-Vergleichsdaten) liegt Österreich an zweiter Stelle hinter Schweden (3,25%) und vor Deutschland (2,94%), Dänemark (2,87%) und Finnland (2,75%). Über dem EU-Durchschnitt von 2,03% liegen lediglich noch Belgien (2,49%) und Frankreich (2,25%).

Darüber hinausgehende internationale Vergleichsdaten liegen für 2015 vor: Die höchste Forschungsquote in Europa erreichte in diesem Jahr die Schweiz mit 3,37%. Hohe Forschungsquoten erzielten 2015 auch Südkorea (4,23%), Japan (3,29%) und die USA (2,79%). Die Forschungsquote Chinas lag mit 2,07% ebenfalls geringfügig über jener der EU (2,04% im Jahr 2015).