Regionaler Außenhandel 1. Halbjahr 2014: stärkste Exportzuwächse in Wien und Vorarlberg

05. Jan 2015 • News • Statistik Austria • Wirtschaftsstatistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Branchenübergreifend

Im ersten Halbjahr 2014 verzeichneten Wien (+0,59 Mrd. Euro) und Vorarlberg (+0,29 Mrd. Euro) die stärksten absoluten Zuwächse bei der Ausfuhr, wie die von Statistik Austria publizierten vorläufigen Ergebnisse zum regionalen Außenhandel zeigen.

Während sieben Bundesländer ihre Ausfuhrwerte im Vergleich zur Vorperiode steigern konnten, verzeichneten Niederösterreich (-4,0%) und Tirol (-2,5%) Rückgänge. Das prozentuell dynamischste versendungsseitige Wachstum wies Vorarlberg auf, die Ausfuhren lagen um 7,1% über dem Vorjahreszeitraum. Ähnlich wie in der Ausfuhr verzeichnete Niederösterreich auch in der Einfuhr eine negative Entwicklung (-3,6%). Alle anderen Bundesländer erzielten im Vergleich zum Vorjahr ein höheres Ergebnis. Die stärksten Zuwachsraten registrierten das Burgenland (+18,7%) und Vorarlberg (+7,9%) bei der Einfuhr von Waren. Fünf Bundesländer wiesen im 1. Halbjahr 2014 einen Handelsbilanzüberschuss aus. Das höchste Aktivum verbuchte Oberösterreich mit 4,10 Mrd. Euro, indes verzeichnete Wien mit 7,10 Mrd. Euro das deutlichste Passivum.

25,2% der österreichischen Ausfuhren entfielen auf Oberösterreich, meiste Einfuhren nach Wien

Die Ausfuhr von Waren aus Österreich belief sich in der Berichtsperiode auf insgesamt 63,23 Mrd. Euro. Mehr als ein Viertel (15,91 Mrd. Euro bzw. 25,2%) davon entfiel auf Oberösterreich. Niederösterreich war mit 10,14 Mrd. Euro bzw. 16,0% das Bundesland mit den zweithöchsten Ausfuhrwerten, gefolgt von der Steiermark (9,68 Mrd. Euro bzw. 15,3%). Die gesamtösterreichischen Einfuhren von Waren lagen im ersten Halbjahr 2014 nach vorläufigen Ergebnissen bei 64,62 Mrd. Euro. Mit einem Wert von 16,60 Mrd. Euro hatte Wien den einfuhrseitig höchsten Anteil (25,7%), gefolgt von Oberösterreich (11,81 Mrd. Euro bzw. 18,3%) und Niederösterreich (11,76 Mrd. Euro bzw. 18,2%; siehe Tabelle 1). Gemessen an der Handelsintensität (Summe aus Einfuhren und Ausfuhren) waren Oberösterreich, Wien und Niederösterreich die Bundesländer mit den höchsten Außenhandelswerten.

Mineralische Brennstoffe und Maschinen dominieren

Während in den meisten Bundesländern der Außenhandel (sowohl Einfuhren als auch Ausfuhren) mit "mineralischen Brennstoffen" (Kapitel 27 der Kombinierten Nomenklatur) bzw. "Maschinen" der Kapitel 84, 85 und 87 dominierte, überwogen in Tirol die Einfuhren von "organischen chemischen Erzeugnissen" (Kapitel 29) mit einem Anteil von 19,4% und in Wien sowie in Tirol die Ausfuhren von "pharmazeutischen Erzeugnissen" (Kapitel 30) mit Anteilen von 13,9% bzw. 17,3% am gesamten Außenhandel des Bundeslandes in der jeweiligen Verkehrsrichtung (siehe Tabelle 2).

Wichtigster Handelspartner Deutschland

Wie im 1. Halbjahr 2013 war auch in der aktuellen Berichtsperiode Deutschland für alle neun österreichischen Bundesländer in beiden Verkehrsrichtungen der wertmäßig bedeutendste Handelspartner (siehe Tabelle 3). Einfuhrseitig verzeichnete das Burgenland mit +14,6% den größten relativen Zuwachs mit Deutschland, in absoluten Zahlen zeigten Oberösterreich (+0,16 Mrd. Euro) und Vorarlberg (+0,08 Mrd. Euro) die stärkste Entwicklung. Rückgänge mit Deutschland verzeichneten Niederösterreich (-0,06 Mrd. Euro), Wien (-0,04 Mrd. Euro) und Tirol (-0,03 Mrd. Euro). Ausfuhrseitig war im 1. Halbjahr 2014 der Außenhandel von sieben Bundesländern (Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg) mit Bestimmungsland Deutschland höher als in der Vorjahresperiode. Oberösterreich (+0,11 Mrd. Euro) und Tirol (+0,10 Mrd. Euro) verzeichneten die deutlichsten absoluten Zuwächse bei den Ausfuhren nach Deutschland.

Mit Ländern außerhalb der Europäischen Union wurde importseitig die stärkste Zunahme zwischen den Vereinigten Staaten und Wien (+0,43 Mrd. Euro) sowie zwischen Kasachstan und Niederösterreich (+0,21 Mrd. Euro) registriert. Einen deutlichen Anstieg der Exporte verzeichnete Wien im Handel mit der Schweiz (+0,11 Mrd. Euro) und die Steiermark mit China (+0,10 Mrd. Euro). Ebenfalls hohe Exportzuwächse zeigten Kärnten (+0,08 Mrd. Euro) und Oberösterreich (+0,07 Mrd. Euro) im Warenhandel mit den Vereinigten Staaten.

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