Rekordjahr für Waffenverkäufe in Österreich

17. Jan 2020 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktforschung • Wirtschaftsstatistik • Handel & Dienstleistung • Sicherheit

Die Marktstudie "Handfeuerwaffen in Österreich 2019" analysiert Absatz, Umsatz, Preisentwicklung, Marktanteile, Wettbewerbssituation und die Trends und Treiber. Im Fokus ist der Markt für neue, meldepflichtige Feuerwaffen der Kategorien B-D, gemäß dem in Österreich verwendeten Zentralen Waffenregister (ZMR).


Marktentwicklung Handfeuerwaffen in Österreich 2016 bis 2019

Laut zentralem Waffenregister waren in Österreich mit Jahresende 2019 rund 1,08 Millionen Waffen der Kategorien B, C und D in privatem Besitz. Im Vergleich zu 2018 stieg der Waffenbestand um rund 56.000 Stück. Da im letzten Jahr jedoch auch rund 47.000 Waffen abgemeldet wurden, lag die Anzahl der Neuanmeldungen bei knapp 103.000 Stück.

Nach dem unerwarteten Markteinbruch im Jahr 2018 wurde für das vergangene Jahr eine Erholung am Markt für Handfeuerwaffen erwartet. Das Ausmaß der Aufwärtsbewegung kam dann aber doch überraschend. Mit einem Wachstum von 7,7 Prozent gegenüber Vorjahr wurde selbst das Rekordjahr 2015 in den Schatten gestellt. Insgesamt wurden im Jahr 2019 64.870 Handfeuerwaffen verkauft, um 4.620 mehr als im Jahr zuvor. Die Generalimporteure und Handelsvertretungen setzten damit rund 55,7 Millionen Euro um – auch das war ein Rekord.

Gebrauchtwaffenmarkt sorgt für Wachstum

Einmal mehr trieb vor allem der Gebrauchtwaffenmarkt die Verkaufszahlen in die Höhe. Im Jahr 2019 gingen insgesamt 25.870 gebrauchte Gewehre und 21.000 gebrauchte Faustfeuerwaffen über die Ladentheke - in beiden Fällen Steigerungen von über zehn Prozent gegenüber Vorjahr. Vergleichsweise moderat  fiel das Wachstum am Markt für neue Waffen aus, der Absatz stieg um 1,4 Prozent gegenüber 2018 auf 18.000 Stück. Davon entfielen 7.400 Stück auf Gewehre und 10.600 auf Faustfeuerwaffen. Verantwortlich für das Wachstum waren primär die Verkäufe von Gewehren mit einer Steigerung von knapp zwei Prozent, aber auch Faustfeuerwaffen entwickelten sich mit einem Absatzplus von knapp über einem Prozent positiv.

Über eine Millionen Waffen in Österreich

Laut zentralem Waffenregister waren in Österreich mit Jahresende 2019 rund 1,08 Millionen Waffen der Kategorien B, C und D in privatem Besitz. Im Vergleich zu 2018 stieg der Waffenbestand um rund 56.000 Stück. Da im letzten Jahr jedoch auch rund 47.000 Waffen abgemeldet wurden, lag die Anzahl der Neuanmeldungen bei knapp 103.000 Stück.

Die Differenz zwischen Waffenverkäufen (64.870 Stück) und Neuanmeldungen (103.000 Stück) erklärt sich aus dem Below-the-line Geschäft, also jenen Verkäufen oder Besitzerwechseln von Handfeuerwaffen, bei denen kein Händler involviert ist. Der überwiegende Anteil entfiel dabei auf Ummeldungen. Im Jahr 2019 waren das rund 32.000 Handfeuerwaffen. Die Mehrheit der Ummeldungen betraf den klassischen Gebrauchtwaffenhandel oder den Tausch von Handfeuerwaffen zwischen zwei Privatpersonen. In deutlich geringerem Ausmaß führten jedoch auch Erbschaften bzw. Geschenke zu Ummeldungen. Ebenso zum Below-the-line Geschäft zählen nachträgliche Anmeldungen aus dem Altwaffenbestand, der bis dato noch nicht registriert wurde. Die Zahl der nachträglich registrierten Altwaffen nimmt stetig ab, im Jahr 2019 betrug sie jedoch noch immer rund 5.700 Stück.

Waffenmarkt ist hochkonzentriert

Wenngleich es eine Vielzahl an Waffenmarken gibt, ist der österreichische Markt vergleichsweise hoch konzentriert. Bei Gewehren erzielten im letzten Jahr die fünf umsatzstärksten Marken (Blaser, Mauser, Ruger, Sabatti und Sauer) einen Marktanteil von über 76 Prozent. Bei Faustfeuerwaffen kamen bereits die Top 3 (Glock, Sig Sauer und Ruger) auf 65 Prozent Marktanteil.