Rund 90% der 41.790 Unternehmensneugründungen im Dienstleistungsbereich angesiedelt

28. Jun 2018 • News • Statistik Austria • Statistik • Statistik Tabellen • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Branchenübergreifend

Im Jahr 2016 wurden laut Statistik Austria 41.790 neue Unternehmen in Österreich gegründet. Gemessen an den insgesamt am Markt aktiven Unternehmen entspricht das einer Neugründungsrate von 7,7%; das ist ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr (2015: 7,9%). Pro Neugründung wurden 2016 im Durchschnitt 1,7 Arbeitsplätze geschaffen.


Im Jahr 2016 wurden 41.790 neue Unternehmen mit 69.082 Beschäftigten (davon 32.178 Unselbständige) gegründet. Gemessen an der Anzahl der aktiven Unternehmen entspricht dies einer Neugründungsrate von 7,7%. Gegenüber dem Berichtsjahr 2015 ist keine wesentliche Änderung der Gründungsintensität festzustellen, die Neugründungsrate betrug hier 7,9%.  Generell war die Neugründungsrate 2016 im Dienstleistungsbereich (ÖNACE 2008 - Abschnitte G-S, ohne 64.2 „Beteiligungsgesellschaften“ und 64.3 „Treuhandfonds“) erwartungsgemäß im Durchschnitt etwas höher (8,1%), während sie im Produzierenden Bereich (Abschnitte B-F) unter dem Durchschnitt (5,6%) lag. Auf Abschnitts-Ebene der ÖNACE 2008 waren hohe Anteile an Neugründungen in den Wirtschaftsbereichen "Gesundheits- und Sozialwesen" (12,6%; dazu zählen u. a. die Branchen "Hauskrankenpflege", "Pflegeheime" oder "Tagesbetreuung von Kindern"), "Sonstige Dienstleistungen“ (10,6%), „Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“ (9,8%) sowie „Verkehr“ (9,2%) zu verzeichnen. Die niedrigsten Neugründungsraten lagen in den Wirtschaftsbereichen "Grundstücks- und Wohnungswesen" (4,1%), "Erbringung von Finanz- und Versicherungsleistungen" (4,6%) sowie "Freiberufliche/technische Dienstleistungen " (5,7%).

Im Produzierenden Bereich (ÖNACE 2008 Abschnitte B-F) wurden pro Neugründung mehr Arbeitsplätze (1,9 Beschäftigte) geschaffen als im Dienstleistungsbereich (ÖNACE 2008 Abschnitte G-S: 1,6 Beschäftigte). Im gleichen Zeitraum (2016) wurden 33.835 Unternehmen geschlossen (Schließungsrate: 6,2%); durchschnittlich gingen pro Schließung 1,6 Arbeitsplätze verloren.

Neugründungen des Dienstleistungsbereichs dominieren

89,9% der Unternehmensneugründungen erfolgten im Dienstleistungsbereich, die meisten davon im Gesundheits- und Sozialwesen (10.559), im Handel (6.758) sowie in den freiberuflichen/technischen Dienstleistungen (5.030). Die höchste Neugründungsrate (12,6%) verzeichnete ebenfalls der Wirtschaftsbereich Gesundheits- und Sozialwesen – dazu zählen etwa die Branchen Hauskrankenpflege, Pflegeheime oder Tagesbetreuung von Kindern –, gefolgt von den sonstigen Dienstleistungen (10,6%). An dritter und vierter Stelle reihen sich die Wirtschaftsbereiche sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (9,8%) und Verkehr (9,2%) ein. Am niedrigsten war der Anteil neu gegründeter Unternehmen im Dienstleistungssektor beim Grundstücks- und Wohnungswesen (4,1%), im Bereich Finanz- und Versicherungsleistungen (4,6%) sowie bei den freiberuflichen/technischen Dienstleistungen (5,7%; siehe Tabelle 1).

Die meisten Unternehmen werden als Klein- und Kleinstbetriebe gegründet

Rund drei Viertel (75,8%) der 2016 neu gegründeten Unternehmen waren Einzelunternehmen (31.683)5.980 Neugründungen (14,3%) erfolgten als Kapitalgesellschaften; weniger häufig wurden neue Unternehmen in Form von Personengesellschaften und anderen Rechtsformen (4.127 bzw. 9,9%) gegründet. Auch die Verteilung der Neugründungen nach Beschäftigtengrößenklasse spiegelt die kleinbetriebliche Struktur der österreichischen Wirtschaft wider: Mehr als drei Viertel der neu gegründeten Unternehmen (79,8%) waren ohne unselbständig Beschäftigte. 15,3% der Unternehmen hatten im Jahr der Gründung zwischen einem und vier unselbständig Beschäftigte; nur 3,6% bzw. 1,4% waren mit zwischen fünf und neun bzw. mit zehn und mehr unselbständig Beschäftigten erstmals am Markt aktiv.

Hohe Überlebensraten in der Energie- und Wasserversorgung

Die Überlebensraten einer Gründungskohorte sinken von einem Jahr auf das nächste: Von den im Jahr 2011 neu gegründeten Unternehmen waren ein Jahr später noch 87,9% am Markt tätig. Die Zweijahresüberlebensrate (von 2011 auf 2013) betrug 72,9%; nach drei Jahren waren 62,3% und nach vier Jahren 55,5% dieser Unternehmenskohorte aktiv. Die Fünfjahresüberlebensrate beträgt nur mehr 50,2%. Nach Wirtschaftsbereichen betrachtet waren die höchsten Fünfjahresüberlebensraten in den Bereichen Energieversorgung (74,9%), Wasserversorgung und Abfallentsorgung (68,9%), im Grundstücks- und Wohnungswesen (63,5%) sowie in der Herstellung von Waren (61,8%) zu verzeichnen (siehe Tabelle 2).