Thermenbesuche werden im Premium-Segment immer beliebter

19. Feb 2019 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Branchenstudien • Gesundheit • Tourismus, Freizeit & Sport • Handel & Dienstleistung • Gastronomie

Die Eintrittserlöse in Österreichs Thermen stiegen auch im Jahr 2018 stabil um mehr als drei Prozent. Angeschoben wurde das Wachstum nicht zuletzt durch den wachsenden Anteil an „Premium-Gästen“, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie zu Thermen in Österreich von BRANCHENRADAR.com


Marktentwicklung Thermen in Österreich 2015 bis 2018

Im Flugverkehr verzichten zahlreiche Airlines bereits seit Jahren auf ein Angebot in der 1. Klasse. In Österreichs Thermen entwickelt sich das Geschäft mit dem Premium-Gast indessen zunehmend zu einem Erfolgsmodell. Denn im vergangenen Jahr stieg die Anzahl der Gäste die gegen Aufpreis gesonderte Leistungen in Anspruch nehmen können um nahezu ein Drittel. Als Zusatzleistungen werden beispielsweise reservierte Liegen, gesonderte Wellness- und Ruhebereiche, höherwertige Gastronomie oder ein Butler-Service angeboten. Diesem Trend zu einem optionalen „First-Class-Modell“ hat sich mittlerweile ein großer Teil der Erlebnis- und Gesundheitsthermen angeschlossen. Und wenngleich bundesweit nur jeder achte Thermengast sich für einen First-Class-Thermentag entschied, für die Thermenbetreiber waren diese Gäste besonders wertvoll, zahlten sie doch bis zum Doppelten des regulären Eintrittspreises.

Im Flugverkehr verzichten zahlreiche Airlines bereits seit Jahren auf ein Angebot in der 1. Klasse. In Österreichs Thermen entwickelt sich das Geschäft mit dem Premium-Gast indessen zunehmend zu einem Erfolgsmodell. Denn im vergangenen Jahr stieg die Anzahl der Gäste die gegen Aufpreis gesonderte Leistungen in Anspruch nehmen können um nahezu ein Drittel. Als Zusatzleistungen werden beispielsweise reservierte Liegen, gesonderte Wellness- und Ruhebereiche, höherwertige Gastronomie oder ein Butler-Service angeboten. Diesem Trend zu einem optionalen „First-Class-Modell“ hat sich mittlerweile ein großer Teil der Erlebnis- und Gesundheitsthermen angeschlossen. Und wenngleich bundesweit nur jeder achte Thermengast sich für einen First-Class-Thermentag entschied, für die Thermenbetreiber waren diese Gäste besonders wertvoll, zahlten sie doch bis zum Doppelten des regulären Eintrittspreises.

Durchschnittliche Eintrittserlöse stiegen um rund drei Prozent geg. VJ

Die von mehr und mehr Thermen verfolgte Strategie, primär die Wertschöpfung zu steigern, gilt allgemein als Schlüssel zum langfristigen Erfolg. Denn nachfrageseitig zeigt sich der Thermenmarkt seit Jahren wenig dynamisch. Im Jahr 2018 stagniert die Anzahl der Besucher bei 9,4 Millionen Eintritten (+0,4% gegenüber Vorjahr). Seit 2015 erhöhte sich die Gästeanzahl nur moderat um zwei Prozent. Die Seitwärtsbewegung der letzten Jahre deutet unverkennbar auf eine Marktsättigung hin. Umso mehr, da auch die Anzahl der Tagesgäste kontinuierlich sinkt und Stundenkarten an Bedeutung gewinnen. Dass Tagesgäste den Thermen mehr und mehr abhanden kommen, ist im Wesentlichen auf die wachsende Konkurrenz durch große Erlebnis-Hallenbäder und Wellness-Resorts zurückzuführen. Die Anzahl der Eintritte in thermenähnlichen Bädern liegt bundesweit mittlerweile bei über einer Million. Dazu kommen noch die Gäste der zahlreichen Wellness-Hotels.

Durch die Steigerung der Erlöse pro Gast soll zumindest erlösseitig ein Wachstum generiert werden. Offenbar führt der eingeschlagene Weg auch zum Erfolgt. Denn trotz stagnierender Nachfrage und steigendem Anteil an preisgünstigeren Stundenkarten erhöhten sich im vergangenen Jahr bundesweit die Eintrittserlöse der Thermen um 3,4 Prozent gegenüber Vorjahr auf 157,6 Millionen Euro. Etwa zwei Drittel des Zuwachses waren auf den wachsenden Anteil an Premium-Gästen, der Rest auf partielle Preiserhöhungen zurückzuführen.

Therme Wien mit Gästeplus von sieben Prozent

Regional betrachtet entwickelte sich das Gästeaufkommen einmal mehr auch im Jahr 2018 gegenläufig. Während die Anzahl der Eintritte etwa in Wien um 6,7 Prozent gegenüber Vorjahr stieg, in Niederösterreich um 2,2 Prozent gegenüber Vorjahr und in Oberösterreich zumindest um 1,3 Prozent gegenüber Vorjahr, gab es in Tirol (-2,3% geg. VJ), im Burgenland (-1,9% geg. VJ) und in Kärnten (-1,7% geg. VJ) ein Gästeminus. In der Steiermark und in Salzburg entwickelte sich die Besucheranzahl nahezu seitwärts. Somit bleibt die Steiermark mit einem Gästeanteil von 22 Prozent nach wie vor Thermenland Nummer eins, gefolgt von Salzburg mit 16 Prozent sowie Ober- bzw. Niederösterreich mit 15 bzw. 14 Prozent Marktanteil.