Weinproduktion 2018 mit 2,75 Millionen Hektolitern um 11% über Vorjahresmenge

01. Mär 2019 • News • Statistik Austria • Wirtschaftsstatistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Land & Forst • Essen & Trinken

Im Jahr 2018 (Stichtag 30. November) wurden laut Statistik Austria 2,75 Mio. hl Wein produziert. Die Erntemenge lag damit um 11% über der des Vorjahres und um 24% über dem Ernteschnitt der vergangenen fünf Jahre. Eine ähnlich gute Weinernte konnte zuletzt im Jahr 2011 eingebracht werden. Weißwein erzielte 2018 gegenüber der Erntemenge des Vorjahres einen Zuwachs von 13% (+26% im Vergleich zum Fünfjahresschnitt), und auch bei Rotwein stieg die Erntemenge gegenüber dem Jahr 2017 um 7% (+19% im Vergleich zum Fünfjahresschnitt).


Charakteristisch für das Weinjahr 2018 waren die kurze Rebblüte, die aufgrund des sehr warmen Frühlings bereits Ende Mai abgeschlossen war, und die außergewöhnlich frühe Lese. Spätfröste und dadurch bedingte Schäden blieben durch die Kälte im Februar/März und den späten Austrieb der Reben aus. Der sehr warme Frühling sowie die heißen, trockenen Sommermonate bewirkten einen Vegetationsvorsprung von zwei bis drei Wochen und ließen qualitativ und quantitativ hohe Erträge erwarten. Daher wurde auch die zulässige Hektarhöchstertragsmenge per Verordnung landesweit angehoben. Ertragsmindernd wirkten sich starke Niederschläge im September aus, die zu starkem Fäulnisdruck führten und vor allem die Südsteiermark trafen.

Zuwächse in Niederösterreich, Burgenland und Wien; Verluste in der Steiermark

Niederösterreich erzielte mit 1,69 Mio. hl eine um 15% höhere Menge als 2017, der Ernteschnitt der vergangenen fünf Jahre wurde um 20% übertroffen. Der Zuwachs betraf sowohl Weißweine (1,29 Mio. hl, +16% zu 2017) als auch Rotweine (406.800 hl, +14% zu 2017). Besonders deutlich stiegen die Erntemengen im Weinviertel (+18% zu 2017) sowie im Kremstal (+26% zu 2017), die im Vorjahr trockenheits- und spätfrostbedingt Ernteeinbußen zu verzeichnen hatten.

Im Burgenland wurde mit einer Weinernte von 784.900 hl ein Plus von 7% gegenüber 2017 erzielt. Damit wurde der Ernteschnitt der vergangenen fünf Jahre um 34% übertroffen. Erntezuwächse verzeichneten das Gebiet Neusiedlersee (+10% zu 2017) und Leithaberg(+17%), während hingegen die Erntemenge im Mittelburgenland (-10% zu 2017) zurückging. In Summe profitierten vor allem Weißweine(355.900 hl; +15% zu 2017) von den Witterungsbedingungen, während Rotweine mit einer Erntemenge von 429.000 hl annähernd auf Vorjahresniveau blieben (+1% zu 2017).

In der Steiermark fiel die Ernte mit 241.300 hl um 6% geringer aus als 2017, im Vergleich zum Fünfjahresschnitt wurde jedoch ein Plus von 24% erzielt. Für die Rückgänge waren vor allem die starken Niederschläge Anfang September und dadurch bedingte Verluste durch Fäulnis verantwortlich. Diese zeigten sich vor allem in der Südsteiermark mit einem Minus von 15% gegenüber 2017, wohingegen im Vulkanland um 8% mehr Wein geerntet werden konnte.

In Wien betrug die Erntemenge an Wein 28.800 hl, was gegenüber dem Vorjahr, in dem die höchste Erntemenge seit 20 Jahren erzielt worden war, einen weiteren Zuwachs von 10% bedeutete (+23% im Vergleich zum Fünfjahresschnitt).

Qualitäts- und Prädikatsweinmenge erreicht 2,56 Millionen Hektoliter

Im Hinblick auf die Weinprodukte standen bei Qualitäts- und Prädikatsweinen mit 2,56 Mio. hl deutlich höhere Mengen als im Vorjahr (+10%) zur Verfügung (+26% im Vergleich zum Fünfjahresschnitt). Der Zuwachs für weiße Qualitäts- und Prädikatsweine (1,75 Mio. hl; +12% zu 2017) fiel etwas höher aus als für hochqualitative Rotweine (813.600 hl; +6% zu 2017). Im Segment Wein/Landwein (inkl. Sortenwein und Sturm) wurde mit 158.800 hl ein Plus von 29% verglichen mit dem Vorjahr ermittelt (+6% zum Fünfjahresschnitt). Dabei stieg das Volumen an weißem Wein/Landwein um 35% und das Volumen an rotem Wein/Landwein um 21%.

Weinbestand 2018 stieg gegenüber dem Vorjahr um 12%

Der Weinbestand 2018 (Stichtag 31. Juli) verzeichnete mit 2,66 Mio. hl (+12% zu 2017) ein Plus, womit der rückläufige Trend der vergangenen Jahre gebrochen wurde. Sowohl Weißweine (1,52 Mio. hl; +12% zu 2017) als auch Rotweine (1,14 Mio. hl; +12% zu 2017) verzeichneten Zuwächse.

Bei Qualitäts- und Prädikatsweinen nahmen die Bestandsreserven auf 2,15 Mio. hl (+14% zu 2017) zu. Der Bestand an weißem Qualitäts- und Prädikatswein belief sich auf 1,18 Mio. hl (+15% zu 2017), an rotem auf 965.300 hl (+13%).

Wein/Landwein (inkl. Rebsortenwein und Sturm) verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen Lagerzuwachs um 17% auf 270.600 hl, im Vergleich zum Fünfjahresmittel ging der Lagerbestand jedoch um 8% zurück. Das Wein/Landweinlager setzte sich aus 171.700 hl Weißwein (+16% zu 2017) sowie 98.900 hl Rotwein (+20% zu 2017) zusammen.