Weltfrauentag 2018: Ungleiche Bezahlung Topthema in Deutschland

06. Mär 2018 • News • Ipsos • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft

Jeder dritte Deutsche (34%) bewertet die ungleiche Bezahlung als größtes Problem mit dem sich Frauen in Deutschland auseinandersetzen müssen. Frauen (37%) und Männer (32%) sind sich da recht einig. Sexuelle Belästigung ist weltweit das Topthema bei Gleichstellungsfragen.


Anlässlich des internationalen Frauentags beleuchtet eine aktuelle globale Studie die Einstellungen der Menschen zu einer Reihe von Gleichstellungsthemen. Die repräsentative Online-Studie, die in 27 Ländern von Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos in Zusammenarbeit mit „International Women´s Day“ durchgeführt wurde, identifizierte global fünf Topthemen, mit denen Frauen und Mädchen konfrontiert werden: Sexuelle Belästigung (32%), sexuelle Gewalt (28%), körperliche Gewalt (21%), häusliche Gewalt (20%) und ungleiche Bezahlung (19%).

Ungleiche Bezahlung - Topthema in Deutschland

Jeder dritte Deutsche (34%) bewertet die ungleiche Bezahlung  als größtes Problem mit dem sich Frauen in Deutschland auseinandersetzen müssen. Frauen (37%) und Männer (32%) sind sich da recht einig.  Nur in Schweden wird dem Thema noch größere Bedeutung zugemessen, 36 Prozent und deutlich mehr Männer als Frauen (43% vs. 28%) sehen bezüglich der Gehälter eine Schieflage. Bei Betrachtung aller Länder steht gleicher Verdienst an fünfter Stelle. In der Türkei sehen dies lediglich 2 Prozent der Befragten als ein Problem.

Interessant auch die Schätzung der Befragten, wie viel Prozent der Geschäftsführer (CEO) der 500 größten Unternehmen der Welt Frauen sind: die Deutschen schätzen, es sind 15 Prozent und liegen ziemlich daneben. Der tatsächliche Wert liegt bei 3 Prozent. Süd-Korea (9%) liegt mit der Schätzung am nächsten am Realwert, während  Malaysia, Mexiko und Peru mit jeweils 29 Prozent am weitesten daneben schätzten.

Sexuelle Belästigung auch in Deutschland weiter großes Thema

Das durch medienwirksame Aktionen wie die #metoo Kampagne enttabuisierte Thema rangiert weltweit auf Platz 1 der Probleme, denen sich Frauen und Mädchen gegenüber sehen. Auch in Deutschland kommt diesem Thema mit Platz 2 große Bedeutung zu. Jeder fünfte Deutsche (22%) sieht  sexuelle Belästigung als ein schwerwiegendes Problem, unter den Frauen sind es 19, bei den Männern 24 Prozent.

Jeder zweite weltweit glaubt zudem, Berichte über sexuelle Belästigungen werden grundsätzlich ignoriert, in Deutschland teilen 38 Prozent diese Meinung.

Wahrnehmung sexueller Belästigung im internationalen Vergleich

Das durch medienwirksame Aktionen wie die #metoo Kampagne enttabuisierte Thema rangiert weltweit auf Platz 1 der Probleme, denen sich Frauen und Mädchen gegenüber sehen. Auch in Deutschland kommt diesem Thema mit Platz 2 große Bedeutung zu. Jeder fünfte Deutsche (22%) sieht  sexuelle Belästigung als ein schwerwiegendes Problem, unter den Frauen sind es 19, bei den Männern 24 Prozent.  Jeder zweite weltweit glaubt zudem, Berichte über sexuelle Belästigungen werden grundsätzlich ignoriert, in Deutschland teilen 38 Prozent diese Meinung.  Die Befragten wurden auch gebeten, zu schätzen, wie viele Frauen in ihrem Land seit ihrem 15. Lebensjahr sexuell belästigt wurden. In Deutschland liegt der vermutete Anteil bei 41 Prozent. Nach offiziellen Statistiken haben jedoch schon 60 Prozent der Frauen entsprechende Erfahrungen machen müssen. Ähnlich starke Diskrepanzen gibt es in Frankreich und Schweden, wohingegen in Polen und den USA sehr genau geschätzt wird.

Themen in der Studie

Studiensteckbrief

Diese Ergebnisse stammen aus der Studie „Women´s Day“ die Ipsos in Kooperation mit „International Women´s Day“ zwischen dem 2. Januar und 9. Februar 2018 unter 19.428 Befragten in 27 Ländern über das Ipsos Online Panel durchgeführt wurde. Teilnehmende Länder waren Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Chile, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien,  Italien, Japan, Kanada, Malaysia, Mexiko, Peru, Polen, Russland, Saudi-Arabien, Serbien, Südafrika, Südkorea, Spanien, Schweden, Türkei, Ungarn und die USA.

In Deutschland, Australien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Italien, Japan, Spanien, Großbritannien und den USA wurden ca. 1.000 Personen im Alter von 16-64 bzw. 18-64 Jahren befragt. In den restlichen Ländern wurden jeweils rund 500 Personen zwischen 16 und 64 Jahren befragt. Die Daten werden gewichtet, um dem Profil der Bevölkerung zu entsprechen. In 16 der 27 untersuchten Ländern werden bevölkerungsrepräsentative Stichproben generiert. Die anderen Ländern, namentlich Brasilien, Chile, China, Indien, Malaysia, Mexiko, Peru, Russland, Saudi Arabien, Südafrika und die Türkei generieren eine nationale Stichprobe, die eher die etwas wohlhabendere Bevölkerung mit Online-Zugang umfasst, eine lebendige soziale Gruppe, die eine bedeutende und aufstrebende Mittelklasse repräsentiert.

Die "tatsächlichen" Daten für jede Frage werden aus einer Vielzahl von verifizierten Quellen für jede Frage und jedes Land entnommen - eine vollständige Liste der Quellen / Links zu den tatsächlichen Daten kann bei Bedarf angefordert werden.