"Wie geht’s Österreich?": Stagnation auf hohem Niveau...
09. Nov 2015 • News • Statistik Austria • Branchenstudien • Marktdaten • Statistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Umwelt & Ökologie • Branchenübergreifend
Die aktuelle Ausgabe der Studie "Wie geht's Österreich?" von Statistik Austria zeigt, dass sich die Indikatoren, mit denen sich Fortschritt und Wohlstand in Österreichs Gesellschaft messen lassen, unterschiedlich entwickeln. So verringerte sich etwa das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 0,4% (EU-28: +1,2%), wenngleich Österreich bei dieser Maßzahl in der EU nach wie vor den 2. Platz einnimmt. Auch Konsum und verfügbare Einkommen der Haushalte (real pro Kopf) entwickelten sich in der Dynamik zum zweiten Mal in Folge negativ. Dennoch lässt sich bei der Lebensqualität - auch im EU-Vergleich - eine hohe Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt erkennen. Die Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung ist im internationalen Vergleich niedrig, stagniert aber ebenso wie die Erwerbstätigenquote. Der Anteil erneuerbarer Energieträger stieg seit 2005 stetig an, Feinstaub und Treibhausgasemissionen zeigten in den letzten Jahren Rückgänge. Die wachsende Flächennutzung sowie der Energieverbrauch des Verkehrs stellen weiterhin große Umweltprobleme dar.Materieller Wohlstand: BIP, Einkommen und Konsum sinken
2014 ging die reale Wirtschaftsleistung pro Kopf um 0,4% zurück (EU
In den letzten 20 Jahren entwickelte sich der Konsum der privaten Haushalte durchschnittlich schwächer als das BIP. Ein leichter Rückgang des Anteils der privaten Konsumausgaben am BIP war nicht nur in Österreich, sondern auch im EU-Durchschnitt insgesamt zu beobachten. Der Anteil der Dienstleistungen an den Konsumausgaben der österreichischen Haushalte stieg aufgrund einer Verschiebung in der Konsumstruktur auf mittlerweile 54%. Im EU-Vergleich bedeutet dies einen Platz im oberen Drittel; dieser Wert fiel in Spanien mit 58% am höchsten und in Litauen mit 28% am niedrigsten aus. Der Anteil für Wohnen, Wasser und Heizung an den Haushaltsausgaben hat sich in Österreich seit 1976 fast verdoppelt und liegt mit rund 22% im europäischen Mittelfeld (Malta: 12%; Dänemark: 30%). Der Beitrag des Staates zum Konsum der österreichischen Haushalte – beispielsweise in Form von Bildungs- und Gesundheitsdienstleistungen – blieb in den letzten 20 Jahren relativ stabil (rund 18%). Das Ziel, eine umfassende Entkopplung des Konsumwachstums vom Ressourcenverbrauch zu erreichen, was für eine nachhaltige Entwicklung nötig wäre, ist bislang noch nicht erreicht.
Lebensqualität in vielen Bereichen unverändert, positive Ergebnisse bei der Zufriedenheit
Bezüglich der Lebensqualität ergaben sich 2014 unterschiedliche Bilder: Die allgemeine Lebenszufriedenheit bewerteten die Menschen in Österreich auch im EU-Vergleich hoch: Auf einer Skala von 0 – überhaupt nicht zufrieden – bis 10 – vollkommen zufrieden – lag der Durchschnitt bei 7,8 (EU
Umwelt: Positive Entwicklungen bei Erneuerbaren und Emissionen, Flächen- und Ressourcenverbrauch weiterhin zu hoch
Der Anteil der anrechenbaren erneuerbaren Energieträger stieg in den letzten Jahren deutlich. Ihr Anteil erhöhte sich im Jahr 2014 auf 33,4% (EU
Die Nutzung freier Flächen für Bau, Verkehr und Sonstiges stieg von 2001 bis 2014 um 22% an. Damit nahm die Flächeninanspruchnahme in derselben Zeit fast viermal schneller zu als die österreichische Bevölkerung