Bedarfsorientierte Mindestsicherung 2016: 307.533 unterstütze Personen, 924 Mio. Euro Ausgaben
04. Sep 2017 • News • Statistik Austria • Statistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Finanzdienste • Gesundheit • Arbeitswelt • Branchenübergreifend
Im Jahr 2016 bezogen in Österreich insgesamt 307.533 Personen Bedarfsorientierte Mindestsicherung (BMS), um 23.159 (+8%) mehr als im Vorjahr (284.374). Seit 2012 hat die Anzahl der Unterstützten um 86.192 (+39%) zugenommen. Anspruch auf Mindestsicherung haben Menschen, die zu einem dauernden Aufenthalt in Österreich berechtigt sind und ihre Existenz (Lebensunterhalt, Wohnen, Schutz im Krankheitsfall) nicht oder nicht ausreichend durch eigenes Einkommen bzw. vorrangig bezogene Sozialleistungen (z. B. Arbeitslosengeld, Unterhalt) sichern können.Die BMS-Ausgaben lagen bei insgesamt 924 Mio. Euro und damit 353 Mio. Euro
Wien hatte höchsten BMS-Anteil, andere Bundesländer verzeichneten deutlich stärkere Zuwächse
Auf Wien entfiel mit 56% der Großteil der unterstützten Personen
Analog zum Leistungsbezug waren auch die BMS-Ausgaben in Wien am höchsten (583 Mio. Euro, Anteil von 63%), wobei der prozentuelle Zuwachs gegenüber dem Vergleichsjahr 2012 in der Bundeshauptstadt mit
Mehr Frauen als Männer erhielten Mindestsicherung, Anstieg bei Männern war höher
37% der BMS-Bezieherinnen und -Bezieher des Jahres 2016 waren Frauen
Im Durchschnitt 8 Monate lang 589 Euro pro Bedarfsgemeinschaft bei großen Unterschieden zwischen den Bundesländern
Die BMS-Unterstützung für eine Bedarfsgemeinschaft, die eine oder mehrere Personen umfassen kann, betrug im Jahr 2016 durchschnittlich
65% der Bedarfsgemeinschaften wurden länger als ein halbes Jahr unterstützt, 16% erhielten im Jahresverlauf 2016 vier bis sechs Monate eine BMS-Leistung, die restlichen knapp 20% maximal drei Monate lang. Während in Wien und im Burgenland 71% bzw. 66% länger als ein halbes Jahr im Bezug standen, waren es in Kärnten, Vorarlberg und Tirol zwischen 45% und 48%. Dementsprechend wich auch die durchschnittliche Bezugsdauer pro Bedarfsgemeinschaft stark voneinander ab und reichte von 6,0 Monaten in Tirol bis 8,8 Monaten in Wien.