Ein Viertel der Frauen in Österreich hat Angst vor Altersarmut

23. Apr 2019 • News • Triple M • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Gesundheit • Bau & Wohnen • Essen & Trinken • Arbeitswelt • Kultur

Ein Viertel der Frauen in Österreich hat selbst Angst davor, in der Pension arm oder armutsgefährdet zu sein. Unter Alleinerzieherinnen sind es fast 4 von 10. Eine aktuelle Studie von Triple M, im Auftrag der SPÖ Bundesfrauen, analysiert Ursachen und Auswirkungen der Frauenarmut in Österreich und zeigt die Betroffenheit und notwendige Maßnahmen.


Die Kernergebnisse der Studie zur Frauenarmut in Österreich

  • Hauptassoziationen beim Stichwort Armut sind knappe Lebensmittel, unleistbares Wohnen und Obdachlosigkeit.

Hauptassoziationen beim Stichwort Armut sind knappe Lebensmittel, unleistbares Wohnen und Obdachlosigkeit.

  • Fast jede Zweite kennt jemanden, der in Österreich arm oder armutsgefährdet ist. Unter Alleinerzieherinnen sind es 57%.
  • Ein Viertel hat selbst (sehr) Angst davor, in der Pension arm oder armutsgefährdet zu sein. Unter Alleinerzieherinnen sind es fast 4 von 10.
  • Alleinerziehende, insbesondere Frauen folgen aus Sicht der Befragten bereits an 2. Stelle bei Armut oder Armutsgefährdung.
  • Frauen werden generell als viel stärker von Armut betroffen oder gefährdet gesehen als Männer. Einzige Ausnahme: Alleinerzieher.
  • Männer insgesamt gelten als wenig von Armut betroffen oder gefährdet. Einzige Frauen-Gruppe mit geringer Betroffenheit oder Gefährdung: Selbständige Frauen.
  • Die befragten Frauen glauben, dass 4 von 10 Alleinerzieherinnen und gut jedes vierte Kind arm oder armutsgefährdet sind.
  • Armut und Armutsgefährdung von Frauen bedroht Existenzbedürfnisse wie Heizen oder gesunde Ernährung. Hinzu kommt die Abhängigkeit von Familie und FreundInnen.
  • Bei Kindern von armutsgefährdeten Frauen werden Nachteile gesehen: Bei „Extras“ wie Nachhilfeunterricht, aber auch bei Basics wie gesunder Ernährung oder Kleidung.
  • 4 von 10 sehen eine Verschlechterung der Lebenssituation von armutsgefährdeten/in Armut lebenden Frauen im letzten Jahr, ähnlich die Situation von Alleinerzieherinnen.
  • Arbeitslosigkeit wird als die wichtigste Ursache von Armut und Armutsgefährdung gesehen. An 2. Stelle: Scheidungen/Trennungen.
  • Rollenbild Mann/Frau, mangelnde Kinderbetreuungs-Möglichkeiten und Sozialsystem werden etwas weniger stark als Beitrag zu Armut und Armutsgefährdung gesehen.
  • 9 von 10 befragten Frauen sehen die Dringlichkeit von Maßnahmen gegen Frauenarmut: Lohngerechtigkeit, Unterstützung und Kinderbetreuung stehen auf der Liste ganz oben.
  • Die (höhere) Anrechnung von Kindererziehungs- und Pflegeleistungen für die Pension gilt als wichtigste Maßnahme zur Armutsvermeidung. Auch top: Unterhaltsgarantie für Kinder von alleinerziehenden Müttern.
  • Aus Sicht der Befragten ist die Politik am Zug. Sie ist in erster Linie verantwortlich und in der Lage etwas gegen Frauenarmut zu tun.

Studiensteckbrief

  • Studie: Triple M
  • Auftraggeber: SPÖ Bundesfrauen
  • Zielgruppe: Frauen zwischen 18 und 70 Jahren repräsentativ für Österreich
  • Stichprobe: Frauen zwischen 18 und 70 Jahren repräsentativ für Österreich
  • Methode: Online-Befragung anhand eines professionellen OnlineAccess-Panels, Quotenstichprobe (Alter, Bildung, Bundesland) 
  • Sicherheit der Ergebnisse (max. Schwankungsbreite): +/- 4,3% ▪ 21.
  • Erhebungszeitraum: März bis 1. April 2019